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  • AutorenbildMonika

Adrenalin - zwei Seiten einer Medaille

Aktualisiert: 3. Okt. 2020

56 verschiedene Adrenalinmischungen schicken die Nebennieren auf den Weg in unseren Körper, je nachdem, welcher Situation wir gegenüberstehen.

 

Für gewöhnliche Tätigkeiten wie Telefonieren, die Wäsche machen oder eine Einkaufsliste schreiben benötigen wir lediglich eine milde Adrenalinmischung. Diese verursacht weiters keinen Schaden im Körper. Ganz anders als die stark konzentrierten Mischungen des Hormons.


Diese kommen immer dann zum Einsatz, wenn unser Körper unter Stress steht. Das kann eine hitzige Diskussion in der Arbeit sein, emotionale Erfahrungen wie Betrug, Eifersucht, Angst oder das Gefühl nicht gehört/nicht ernst genommen zu werden. Natürlich fallen unter diese "Stress-Kategorie" auch Aktivitäten wie Bungee Jumping, Skydiving, Achterbahnfahren und Ähnliches. Sie alle lassen unseren Körper nur so in Adrenalin schwimmen.


Adrenalin ist nicht gleich Adrenalin. So gibt es die milden, lebensnotwenigen Mixturen, die uns ermöglichen zu Gehen, Sprechen, Schreiben, die Kinder zum Musikunterricht zu fahren oder der Nachbarin beim Staubsaugen zur Hand zu gehen. Sie helfen uns weiterzumachen, voranzukommen. Es gibt aber auch die aggressiven Mischungen, die für unseren Körper giftig sind und enormen Schaden anrichten.


      |Zweischneidiges Schwert


Werden die verschiedenen Bereiche des Körpers nun mit Adrenalin bombardiert, so ist wie immer die Leber, das Organ, das uns aus der Patsche hilft und uns vor irreversiblen Schäden rettet. Die Leber saugt das Hormon wie ein Schwamm auf und gibt es zunächst nicht mehr frei. Je öfter oder länger man jedoch unter Stress steht, desto mehr Adrenalin wird von den Nebennieren produziert und desto härter muss auch die Leber arbeiten, um all dieses Adrenalin wieder einzusammeln.


Beide Organe - Nebennieren und Leber - nehmen dabei jedoch irgendwann selbst Schaden. Sie nutzen sich ab und können ihre volle Leistungskraft nicht mehr abrufen. Die Folge ist dann frei bewegliches Adrenalin, das das Nervensystem angreift, Viren nährt oder in den Darmtrakt gelangt. Das Hormon kann dann ungestört sein Unwesen treiben.


Obwohl die Leber nicht mehr voll leistungsfähig ist, hält sie dennoch einen Plan B in der Hand. Sie wandelt durch eine biochemische Meisterleistung alte, unbrauchbare Hormone, die in der Leber abgelagert wurden in neue Hormone um. Diese Hormone haben ein einziges Ziel: Sie schwärmen aus und binden sich an die Hormone in unserem Körper; bilden dabei eine klebrige Schutzwand, durch die das korrosive Adrenalin nicht hindurchkommt.


Die alten unbrauchbaren Hormone sind dabei wie ein positiv geladenes Ion, das auf die neuen negativ geladenen Hormone trifft. Zusammen bilden sie quasi ein Neutron - einen neutralen undurchdringbaren Wall.


      |Stressresistenz - eine Frage des Charakters?


Wird die Leber durch zu extreme Entgiftung oder Detox-Diäten dazu gepusht auf einmal enorm viele Toxine freizusetzen, fungiert Andrenalin als "Retter in der Not". In diesem Fall nimmt das Hormon eine durchaus positive Rolle ein. Es hilft dem Körper vor zu extremen Reaktionen mit Schadstoffen. Es ist wie ein Warnsignal, das den Organismus auf die Giftstoffe vorbereitet. Allerdings ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt!


Denn obwohl das Adrenalin in diesem Fall einen Teil des Körpers schützt, muss ein anderer Teil, nämlich das Nervensystem leiden. Das enge Adrenalin-Nervensystem-Verhältnis verdeutlicht auch, warum sich viele Menschen unter stressigen Situationen wie gelähmt fühlen. Sie seien nicht stressresistent, heißt es dann. Tatsächlich kann das Nervensystem in der Präsenz von Adrenalin nie zu 100 Prozent funktionieren. Dies hat nichts mit Charaktereigenschaften zu tun!

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