Von der bloßen Idee zum Friseurbesuch - mein Erfahrungsbericht.
Als ich 2019 im Zuge meines Jobs als Redakteurin bei einer TV-Produktionsfirma auf einen Zeitungsartikel stieß, in dem über einen Polizeibeamten berichtet wurde, der sich die Haare lang wachsen lassen wollte, um sie anschließend spenden zu können, dachte ich mir nicht nur, dass das ein gutes Thema für einen neuen Beitrag sein könnte, ich war auch selbst ganz angetan von der Idee durch eine Haarspende anderen Menschen helfen zu können.
Da ich kurz vor dieser Recherche meine Medical-Medium-Genesungsreise begonnen hatte, war mein Anspruch natürlich schon, gesunde Haare zu spenden. Und gesund waren meine Haare damals definitiv nicht. Über meine Haarentwicklung kannst du dich gern in meinen Artikeln "Meine Haar-Transformation" und "Meine Haar-Transformation I Update" informieren.
|Wie funktioniert´s?
Nach fast 3,5 Jahren Genesungsreise waren meine Haare nun aber endlich soweit gesundet, dass ich ein gutes Gefühl hatte, sie nun abschneiden zu lassen, um sie anschließend auf dem Postwege zu Rieswick & Partner Friseur GmbH nach NRW zu schicken. Ich habe mir diese Organisation ausgesucht, weil sie mir am vertrauenswürdigsten erschien. Es gibt aber natürlich auch andere Organisationen, die aus den Haarspenden Echthaarperücken fertigen. Für Menschen, die durch eine Krankheit oder Behandlungsmethoden ihre Haare verlieren, ist eine Echthaarperücke ein Stück Lebensqualität, das Betroffenen dadurch wieder zuteil wird.
Das Spenden geht ganz einfach: Haare waschen (und dann logischerweise auch trocknen lassen), den zu spendenden Haarteil durch zwei Haargummis (einer oben, einer unten) abteilen, Haare flechten, abschneiden und sich für eine Haarspende auf der Homepage von Rieswick & Partner registrieren. Der Sendungscode, den man am Ende der Registrierung erhält, muss dem Briefumschlag beigefügt werden, in welchem die Haare bzw. der abgeschnittene Flechtzopf verschickt wird. Mindestens 25 cm sollten die Haare lang sein, wer gefärbtes, aber dennoch gesundes Haar hat, kann seine Haare auch spenden, allerdings sollten es in diesem Fall mindestens 40 cm sein.
|Der große Tag
Wie auf dem Titelbild zu sehen ist, waren es bei mir, obwohl ich keine gefärbten Haare habe, auch fast 40 cm, die ich mir am 23.07.2022 abschneiden lassen habe. Obwohl die Haarspende-Organisationen auch bundesweit Partnerfriseure haben, die sich beim Haarespenden also bestens auskennen, kann man zu jedem beliebigen Friseur gehen, um sich die Haare abschneiden zu lassen oder es tatsächlich auch einfach selbst in die Hand nehmen - so kommt dann nämlich auch ganz sicher kein Zentimeter zu viel ab!
Der Friseursalon, in welchem ich mir die Haare abschneiden lassen habe, gehörte zwar nicht zu den eben erwähnten Partnern, die Friseurin kannte sich aber trotzdem aus und hat mir die Haare auch an der gewünschten Stelle (und keinen Zentimeter weiter oben!) abgeschnitten. Frauen mit langen Haaren werden mich da schätzungsweise verstehen...
Man hängt ja auch irgendwie an seinen Haaren und es dauert ja auch wieder so lang, bis die entsprechende Haarlänge erzielt ist.
Naja...jetzt kam die Mähne jedenfalls ab und es fühlt sich - überraschenderweise - auch gar nicht so schlecht an!
Tja und da waren sie dann ab...
Naja, ich hab´s überlebt :) Und obwohl meine Haare immer noch nicht 100%ig gesund waren, war der Unterschied zu früher so immens, dass ich gerade in den letzten Wochen, als in mir die Entscheidung reifte, meine Mähne jetzt tatsächlich abschneiden zu lassen, immer wieder staunend und ungläubig vor dem Spiegel stand. Wenn ich bedenke, dass ich früher für das Aussehen, das meine Haare jetzt ohne Glätteisen, Föhn oder Rundbürste hatten und haben, stundenlang im Badezimmer stand und an meinen Haaren herumzerrte, dann muss ich mich manchmal echt selbst kneifen!
Ein Vorher-/Nachher-Bild bleibe ich für den Moment noch schuldig! Du kannst aber auch gern einen Blick auf mein Instagram-Profil werfen, da findest du tagesaktuelle Bilder und Informationen (du gelangst auf mein Profil ganz einfach über das Instagram Icon auf meinem Blog).
|Missverständnisse
Ich kann mich noch gut an meine beste Freundin aus dem Kindergarten erinnern, Vera. Vera hatte in etwa so lange Haare wie ich vor meinem großen Tag. Und schon damals löste langes, glänzendes Haar eine gewisse Faszination in mir aus und so fragte ich Vera natürlich, wie sie es schaffte, so schönes, langes Haar zu haben. Ihre Antwort: "Immer wieder Spitzen schneiden!" Für mich machte die Antwort damals nicht so recht Sinn. Wie sollen die Haare denn länger werden, wenn ich sie immer wieder kürze?! Vielleicht hat mir meine kindliche Intuition damals schon verraten, dass diese Antwort so nicht ganz stimmte.
Denn für gesundes Haar braucht es vor allen Dingen gesunde Nebennieren und eine gesunde Leber. Mehr dazu erfährst du auch in den zwei oben verlinkten Artikeln. Ich kann es nicht oft genug sagen, wie schädlich unser körpereigenes Adrenalin für unsere Haare sein kann!!! Dass ich meine Haare über drei Jahre nicht geschnitten, nicht einmal ein bisschen die Spitzen gestutzt habe, sollte auch dem Beweis dienen, dass Haare nicht durch ständiges Schneiden gesund werden! Das geht mehr so in die Richtung "aus den Augen, aus dem Sinn". Auch wenn man die kaputten Spitzen abschneidet, ist das Haar, die Haarstruktur deshalb nicht automatisch repariert, denn die lebt und gedeiht nur durch Nährstoffe, die die Haarwurzeln von der Leber bekommen. Auch die Nebennieren sind, wie schon gesagt, durch spezielle Hormonmischungen wichtig für gesundes Haarwachstum. Wenn die Haarwurzeln dies alles nicht mehr bekommen, hilft auch kein Spitzenschneiden, dann ist das Haar einfach kaputt!
Und wie man an meinem Selbstversuch bzw. Beweis gesehen hat, wachsen Haare auch ohne Schneiden gesund nach, sofern der Körper durch Entgiftung dabei unterstützt wird, seinen normalen Funktionen nachzugehen. Kurz zurück zu meiner Kiga-Freundin Vera. Die hatte so schöne, lange und glänzende Haare, weil sie als Kind noch von Krankheitserregern unbelastet genug war und zudem noch keine ständigen Adrenalinschübe durch Stress hatte, die ihre Haare hätten kaputt und matt machen können!
Da ich durch meine Ohnmachtsneigung, die ich bereits als Kind entwickelte (vielleicht ist das sogar Stoff für einen zukünftigen Artikel...mal sehen), mich für das Blutspenden immer als völlig ungeeignet ansah und durch die Informationen von Anthony William nun nochmal anders darüber denke, war ich, wie schon berichtet, extrem begeistert vom Haarespenden und möchte diesen Artikel auch nutzen, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Haare spenden kann jeder (ja, auch Männer - einfach mal mutig sein!) und es ist so einfach, tut nicht weh und eigentlich muss man ja auch gar nichts machen, denn die Haare wachsen schließlich von allein. Und am Ende hat man etwas Gutes getan und anderen Menschen damit geholfen!
Eine super Sache, wie ich finde! Ich werde meine Haare sicher irgendwann wieder spenden...
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