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  • AutorenbildMonika

Stuhl-Gespräche

Aktualisiert: 26. Jan. 2022

Was unser "Geschäft" über unsere innere Gesundheit verrät und wie wir unserer Verdauung auf die Sprünge helfen...

 

Darauf angesprochen, würden es wahrscheinlich die wenigsten Menschen zugeben aber ein Tag ohne richtigen Stuhlgang würde bei den meisten von uns schon ein kleines bis mittelgroßes Gefühl der Panik auslösen. Klar, es ist sicher kein Thema, das man auf dem Weg in die Arbeit in der Bahn beginnt, um die morgendliche Schweigsamkeit der Kollegen zu durchbrechen. Warum aber meiden wir Gespräche wie dieses partout?


Würden wir dieses Tabu-Thema aus den verbotenen Ecken unseres Oberstübchens auf einen Tisch, zur sachlichen Diskussion, manövrieren, so wären wir wahrscheinlich alle viel schlauer, wenn es um unseren eigenen Gesundheitszustand geht.


Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, möchte ich an dieser Stelle nochmal sagen, dass unser Körper aus Zellen besteht, welche nicht nur Nahrung aufnehmen, sondern eben auch ausscheiden. Geht es um die körperliche Gesundheit, so ist es nicht nur wichtig, was wir zu uns nehmen, sondern vor allem, was aus unserem Körper wieder ausgeleitet wird! Und da wären wir dann auch schon wieder beim Thema...


      |Faserstoffe


Lange hielt sich der Mythos, ein Stuhl, der sofort absinkt, zeuge von gut verdautem Essen und daher einer funktionstüchtigen Verdauung. Leider ist das Gegenteil der Fall! Sinkt das "Geschäft" direkt auf den Grund unserer Kloschüssel, so ist es womöglich voll von unverdauten Fetten und Proteinen. Demzufolge ist ein Stuhl, der nur halb oder langsam einsinkt oder gar schwimmt, ein Zeichen für viele Faserstoffe.


Diese Fasern helfen dem Stuhl beim Durchgang durch den Darm auch selbigen zu reinigen. Selbst schwer erreichbare Taschen, in welchen sich auch häufig Ammoniak sammelt, fegen die Fasern aus. Ein verdichteter Stuhl streift die Darmwände hingegen so gut wie gar nicht. Er ist also zur Reinigung nutzlos. Nicht immer muss ein solcher Stuhl jedoch auch gleich schlecht sein und auf eine träge oder sogar fettige Leber hindeuten. Ab und zu baut die Leber ganz bewusst Fettdepots im Körper ab, welche sich dann in Form eines kompakten Stuhls wieder in unserer Toilette finden.


      |Farbe und Form


Auch diese zwei Aspekte können bei der Analyse des "Geschäftchens" helfen. Eine Färbung des Stuhls durch Lebensmittel kann schon mal passieren - ist der Stuhl jedoch mehrere Tage oder sogar Wochen lang verfärbt, deutet dies eher auf Substanzen hin, die der Körper versucht abzubauen und auszuleiten. Grüner Stuhl kann auf altes, ranziges Eiweiß schließen lassen. Eine Gelb-, Orange- oder Rostbraunfärbung zeigt wiederum einen hohen Anteil an Schwefel im Stuhl. Auch unverdaute Fette können hierbei mitausgeschieden werden. Anders als Schwefel, ist Fett jedoch geruchlos - vorausgesetzt, es hat nicht zu gären angefangen.


Mit anderen Worten: Sollte man Schwefel ausscheiden, so bleibt unserem Riechorgan dies gewiss nicht verborgen! All diese Stoffe werden übrigens nicht nur durch unser "Hintertürchen" entlassen - unser Körper scheidet Giftstoffe und Abfallprodukte auch über den Urin, die Haut (Schweiß), die Augen, Ohren, den Mund und alle Körperöffnungen, die ihm eben zur Verfügung stehen aus. Sogar über den Bauchnabel! Ein stark schäumender Urin kann zum Beispiel ebenfalls auf überschüssige Proteine im Körper hindeuten.


Zurück zur Stuhlverfärbung: Schwarzer Stuhl kann bedeuten, dass der Stuhl schon länger in unserem Darm vor sich hingärt oder dass Blut einer offenen Entzündung oder vielleicht vergrößerter Hämorrhoiden die Färbung hervorgerufen hat. Weist der Stuhl einen wellenartigen Rand auf, so spiegelt dies die Einkerbungen der Darmwand wider. Man kann sich das vielleicht ein bisschen so vorstellen, wie, wenn man nach einem schönen Nachmittagsschläfchen auf der heimischen Couch anschließend den Abdruck des Sofakissens auf der Wange hat. Ein wellenartiger Rand des Stuhls zeugt davon, dass sich der Körper alt eingelagerter Darmreste entledigt. Ein durchaus gutes Zeichen!


Kommen wir noch zur Stuhlform bzw. eigentlich eher zur Konsistenz. Anthony William erklärt hierzu, je höher der Stuhl im Darm (Dickdarm) sitzt, desto weicher kommt er aus uns heraus.


      |Stuhltransplantation


Der ein oder andere Leser wird sich bei dieser Zwischenüberschrift nun vielleicht gedacht haben: Was? Das gibt es?! "Fäkaler Mikrobiomtransfer", "fäkale Bakterientherapie" oder Stuhltransplantation - egal, wie man es dreht oder wendet, sie alle bedeuten dasselbe, nämlich die Verpflanzung gesunder Bakterien in die Darmflora eines kranken Menschen. Patienten, die sich für eine solche Methode entscheiden, sind meist durch eine Infektion mit Chlostridium difficile erkrankt.


Der Stuhl eines gesunden Menschen wird bei dieser Methode so aufbereitet, dass er die schlechten Bakterienstämme im Darm des Erkrankten vertreiben und die Entstehung gesunder Bakterien begünstigen soll. Das Problem ist dieses: Die Forschung und Medizin hat längst noch nicht alle Arten und Varianten aller in unserem Darm befindlichen Bakterien untersucht. Das Risiko, dass in dem übertragenen Stuhl immer noch pathogene Keime enthalten sind, die dem Empfänger mehr Schaden zufügen, als dass sie ihm Nutzen bringen, ist also groß.


Eine gute Verdauung ist so entscheidend für Wohlbefinden und Gesundheit. Damit das Bauchgefühl auch stimmt, sollte man übrigens tatsächlich pro gegessener Mahlzeit das stille Örtchen aufsuchen können. Wer nur einmal pro Tag auf die Toilette gehen kann, sollte sich darüber im Klaren sein, dass dies keineswegs eine perfekte Verdauung widerspiegelt.


Sellerie- oder Gurkensaft beispielsweise enthalten viele Natrium-Clustersalze, die dem Körper helfen, mehr Magensäure zu produzieren. Diese erleichtert uns im wahrsten Sinne des Wortes das Leben. Sie kurbelt unsere Verdauung etwas an und hilft uns damit Abfälle abzutransportieren. Grundsätzlich gilt hier jedoch: viel Ballaststoff hilft viel! Wobei kein falscher Eindruck entstehen soll...Ballaststoffe helfen uns zwar bei der Verdauung, maßgeblich für die Peristaltik sind sie jedoch nicht! Hierfür ist unser Gehirn und vor allem der Vagusnerv verantwortlich.


Wer sich bereits seit 20 oder mehr Jahren mit einer gestörten Verdauung herumschlagen muss, benötigt laut Anthony William etwa zehn Jahre, um diese zu genesen. William erzählte überdies, dass unser Darm kein sehr schlaues Organ ist, nicht so wie die Leber. Wäre dies so, würde er uns sofort mit Krämpfen abstrafen, wenn wir wieder einmal etwas essen würden, das so gar nichts in unserem Körper zu suchen hätte. Er tut dies nicht, da unsere Welt nicht nur aus reichen Industriestaaten besteht, in denen die Menschen priviligiert sind sich zwischen gesundem und ungesundem Essen bewusst entscheiden zu können. Diese Wahl haben eben nicht alle Menschen auf dieser Welt, sodass es wichtig ist, dass unser Darm auch die Lebensmittel verdaut, die dort eigentlich nichts verloren haben!


Dennoch: die Leber und unser Darm sind aufeinander angewiesen. Geht es dem einen Organ gut, geht es auch dem anderen Organ gut. Je stärker und effektiver die Leber arbeiten kann, desto mehr Gallensäfte können produziert werden und desto mehr Magensäfte können von den Magendrüsen hergestellt werden und desto besser läuft folglich auch unsere Verdauung ab...

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